Ein Arbeitsplatz in Mihla

Samstag, den 06. August 2011 um 08:19 Uhr
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Mihla3.jpg In ganz Thüringen trifft man immer mal wieder auf Klaus, wenn man genau hinsieht. Von Eisenach bis Altenburg hat er sich überall ein warmes Plätzchen gesucht, wo er unterkommen kann, wenn er mal in der entsprechenden Stadt ist. Doch auch abseits der touristischen Magnete Thüringens hält sich Klaus gern auf. Nicht selten ist er dabei auch in Mihla. Immer wieder kommt es dort vor, dass er von Besuchern angesprochen wird. „Wie kommt man am besten in den Nationalpark und was gibt’s dort zu sehen?“, „Wo kann man denn ein Boot ausleihen?“, „Wo sind denn die Reitplätze?“ oder „Welches ist denn das beste Hotel im Ort?“ wird er immer wieder gefragt. Besonders im Sommer kommen viele Besucher zum Wandern in den Hainich oder fahren den Werratal-Radweg entlang. Die touristische Infrastruktur in Mihla ist noch ausbaufähig. Insbesondere fehlt es an einem zentralen Anlaufpunkt, wo sich Gäste informieren können. So sind sie auf Klaus angewiesen, der in der Regel unqualifizierte Antworten gibt.

Als wieder so ein Tag war, an dem Klaus ahnungslose Radfahrer in die Irre geführt hat, kam ihm eine gute Bekannte entgegen. „Sag mal Edda, geht dir die ständige Fragerei auch immer auf die Nerven?“. „Nein Klaus, ich beantworte gern solche Fragen. Schließlich sind die Besucher ja gut für unsere Region.“ Klaus sah das natürlich ein und wurde etwas nachdenklich. „Aber auf offener Straße?“ „Warum gibt’s denn keine Touri-Info hier?“. „Es fehlen einfach die Räumlichkeiten dafür, Klaus“. „Das sollte sich ja jetzt ändern, schließlich ist ja das Rathaus frisch saniert. Komm Edda, wir gehen hin und räumen einen Raum ein bevor irgendjemand kommt und den anders verplant.“. In einer Nacht- und Nebel-Aktion räumten sie ein paar Regale und eine original Mihlaer Tracht in den Raum. Als am nächsten Tag der Bürgermeister vorbeikam, staunte er nicht schlecht. „Was ist denn hier passiert? Eigentlich wollte ich hier mein Billard-Zimmer einrichten.“ Klaus zog sich langsam in den Hintergrund zurück um sich aus der Schussbahn zu nehmen. „Eigentlich hab ich Edda nur beim Einräumen geholfen und wollte gerade wieder gehen…“ gab Klaus kleinlaut von sich. Als sich aber die Miene des Bürgermeisters aufhellte und er bemerkte, dass eine Tourist Information eine vernünftige Sache sei wurde auch Klaus wieder lauter. „Ja genau, so hab ich mir das auch gedacht: vernünftige Sache.“ „Prima Klaus, dass du das auch so siehst. Dann kannst du ja gleich hier bleiben und Edda ein bisschen helfen.“ Aus der Nummer kam Klaus nicht mehr raus, so dass er nun auch in Mihla in der Tourist Information befragt werden kann. Mihla2.jpg Mihla1.jpg

 

Aktualisiert ( Samstag, den 06. August 2011 um 14:51 Uhr )