Es war einfach „Liebe auf den ersten Kloß“ als Klaus in der Presse vernahm, dass in Friedrichroda bald das erste Thüringer Kloßtheater seine Pforten öffnen wird. Ganz aufgeregt markierte sich Klaus die Premiere des ersten Bühnenstücks in seinem Kalender. Am 16. April war es dann endlich soweit. Schon am Vorabend machte sich Klaus auf nach Friedrichroda, um gleich am anderen Tag einen Sitzplatz in der ersten Reihe zu kriegen. Doch dann kam wiedermal alles ganz anders …
Das erste Thüringer Kloßtheater – endlich, Klaus war in Friedrichroda angekommen. Hier sollte am nächsten Tag also die Premiere des Schwanks „Liebe auf den ersten Kloß“ steigen. Klaus war begeistert! Und er war mächtig stolz über seinen genialen Einfall, sich schon am Vorabend der Premiere vor die Eingangstür des Kloßtheaters zu legen, um dann am nächsten Morgen als Erster ein Premierenticket zu ergattern. Er machte es sich in seinem mitgebrachten Kloßsäckchen gemütlich. Erfahrungen mit derartigen Aktionen hatte er bereits vor dem ein oder anderen Discounter gesammelt, als am nächsten Tag mal wieder billige Kartoffelsäcke im Angebot waren. Ein bißchen fröstelte es ihn aber jetzt doch. Gut, dass Doreen, die Hausherrin, so schnell auf Klaus aufmerksam wurde. Sie gab ihm zu verstehen, dass hier niemand vor der Tür schlafen müsse, immerhin gäbe es hier im Hotel am Thüringer Kloßtheater zwölf gemütlich eingerichtete Zimmer, in denen für Klaus bestimmt ein Schlafplätzchen aufzutreiben sein sollte. So war es dann auch. Klaus schlief herrlich und gut ausgeruht und in aller Früh stand er als erster an der Kasse. Allerdings sollte er auch für die nächsten Stunden der Erste und Letzte dort sein. Hatte er sich im Tag verirrt, war er womöglich der einzige Interessent am Kloßtheater?! Ganz verwirrt starrte Klaus in Thomas Gesicht, als dieser um die Ecke bog. Thomas starrte verwirrt zurück.
Thomas: Was willst`n du hier? Zur Küche geht`s dort lang.
Klaus: Nee. Da will ich heute ausnahmsweise nich hin. Ich warte, dass die Kasse aufmacht. Ich will ein Ticket für die Premiere heute Abend.
Thomas (lachend): Hä? Die Premiere ist doch schon längst ausverkauft. Da ist nichts zu machen. Da bist du wohl zu spät.
Klaus: Wie jetzt?! Ausverkauft?! .. Kannst du mir nicht deins geben?
Thomas: Das geht nicht. Ich bin doch der Geschäftsführer.
Klaus: Und ich bin der wohl berühmteste Thüringer (Kloß) aller Zeiten! Klaus der Kloß!
Thomas: Das kann ja jeder behaupten. Kannst dich ja mal bei uns bewerben. Vielleicht klappt es später mal.
Klaus überlegte. Bewerben? Gar keine schlechte Idee. Schnell machte er sich ins Brauhaus Friedrichroda und ließ sich ein paar selbstgebraute Schackobräus munden. Bei jedem weiteren Gläschen fiel ihm das Schreiben ein Stückchen leichter und nach nicht einmal einer Stunde hatte er seine Bewerbung fertig. Klaus eilte hastig zu Thomas zurück und übergab ihm sein Bewerbungssschreiben. Wenn nicht als Zuschauer, dann vielleicht als Bühnendarsteller, bekäme er die Chance am Kloßtheater teilzunehmen. Thomas musste über Klaus Bewerbung schmunzeln und hatte schließlich ein Herz mit ihm. Klaus durfte an der Premiere teilnehmen, wenn auch nicht in der ersten, sondern ganz hinten, in der letzten Reihe. Aber immerhin. Klaus war so was von erleichtet.
Endlich tat sich die Bühne auf. Alles schien gut. Der Punkt war nur der, dass Klaus von hier hinten nichts sehen konnte. So sehr er sich auch mühte und hoch und runter hopste, er sah nix. Frustiert klaute sich Klaus einen echten Kartoffelkloß vom Teller des Gastes nebenan und verspeiste ihn. Hm lecker! Auf den Geschmack gekommen, ergaunerte er gleich noch mehr Klöße von den Besuchertellern und merkte dabei gar nicht, dass sein Bauchumfang immer größer und größer wurde. Bald bemerkte er, dass er auf einmal wunderbar dem Bühnenstück folgen konnte. Er überragte mit seiner Größe alle anderen und hatte einen wunderbaren Blick zur Bühne. Doch der Riesenklaus blieb nicht lange unentdeckt – ein paar findige Theaterbesucher rund um ihren Anführer Hagen, die sich später allesamt als Mitarbeiter des Tourismusamtes Friedrichroda herausstellten, kamen auf die Idee Klaus einfach zu kidnappen und ihn auf die Bühne zu tragen. Quasi als Geschenk zur Neueröffnung. Klaus wollte sich erst wehren, als er aber merkte, dass er dort vorn von allen Seiten bejubelt wurde, war Klaus mächtig stolz. Ein wahrhaft großartiger Premierenabend, fand Klaus. Hier im Kloßtheater kommen Thüringer Klöße wahrlich groß raus, stellte er fest. Das Thüringer Kloßtheater kann Klaus daher nur jedem wärmstens ans Herz legen. Alles Wissenswerte rund um das Theater sowie Tickets findet Ihr auf der Internetseite des Thüringer Kloßtheaters unter klosstheater.de. Bühne frei!