Klaus der Kloß

Auch Eisenach hat eine Wartburg. Eigentlich hat Eisenach das Original. Dort trifft sich Klaus ganz gern mit einigen seiner Freunde um über neue Ideen zu berichten. Neulich hörte er, dass es im privaten Bereich Leute gibt, die Klößen eine rote Mütze aufsetzen wollen, um sie dann als Weihnachtsklöße unters Volk zu bringen. Sehr originell! „Vorsicht. Da will jemand eine rote Mütze erfinden“ dachte sich Klaus. Schnell rief er bei seinem Vetter Santa Klaus an, um ihn zu warnen, dass nicht vielleicht irgendwann jemand kommt, um ihn wegen seiner roten Mütze zu verklagen.

Ui. Ui. Was' en Sommerwetter. Erst tagelang schweißtreibende Hitze (Klaus überstand sie nur in seinem Kloßbrühebad), dann das kühle Nass. Zeitweise fror Klaus so schlimm, dass er sich um ganze fünf Zentimeter zusammen zog. Außerdem machte ihm der heftige Regen zu schaffen. Es gelang ihm nicht, auch nur annähernd die Straße zu überqueren, die Regenmassen schwemmten ihn immer wieder fort. Klaus beschloss daraufhin zu Hause zu bleiben. Und hatte eine geniale Idee!

Klaus bekam gestern einen Anruf von einem Journalisten der Zeitungsgruppe Thüringen. Er fragte ihn zu allerlei Details über ihn aus. Aufmerksam wurde der Journalist durch die Diskussion über einen seiner Artikel im Internet. Er berichtete gestern in seiner Zeitung über einen anderen Kloß, der kontroverse Meinungen bei den Lesern hervorzurufen schien. Die Leserbeiträge waren teilweise sehr hart, aber einige durchaus witzig. Klaus hat sich fast schlapp gelacht, auch wenn sie manchmal allgemein gegen Nahrungsmittel aus Plüsch gerichtet waren.

Es gibt in Thüringen Hunderte, manch einer spricht von Tausenden Rezepten für Thüringer Klöße. So kann es nicht wundern, dass es auch einige aus Plüsch gibt. Jeder Thüringer Plüschtierhersteller hat einige Muster vergangener Ideen oder gar Serien auf Lager. Als Plüschkloß ist Klaus also nicht allein. Welch ein Glück für ihn, sollte man meinen. Doch leider sieht die harte Wirklichkeit anders aus.

Klaus steht im Wettbewerb. Unter anderem auch mit Goethe. Er versucht, mehr Orte als der Geheimrat zu bereisen. Als er neulich vom mini-a-thür in Ruhla hörte, sah er eine ideale Gelegenheit, dem Dichter ein Schnippchen zu schlagen. Fast alle wichtigen Thüringer Sehenswürdigkeiten sind hier nämlich als Modelle nachgebildet.

Letzte Woche war Klaus wieder beruflich unterwegs um der Welt vom guten Thüringer Essen zu berichten. Als er am Wochenende mit dem Flugzeug zurückkam und über Erfurt flog, traute er seinen Augen nicht. Tausende Menschen standen auf dem Petersberg und winkten ihm zu. Ist das möglich? Sollten sie den Thüringer Superstar tatsächlich im Flugzeug erkannt haben? Nachdem er gelandet war, untersuchte er die Sache näher.

Was für ein Wetter! Nachdem der Sommer ewig gebraucht hat auf Temperatur zu kommen, schießt er jetzt wieder gnadenlos über das Ziel hinaus. Und als ob das noch nicht genug ist, muss Klaus auch noch ICE fahren, um von einem Wochenendausflug zurück an seinen Arbeitsplatz auf dem Ladentisch zu kommen. Klaus glüht. Auch das noch, wenn es warm ist, fallen offenbar die Klimaanlagen aus. Klaus kocht. Endlich angekommen ist er nur noch halb so groß und dehydriert. Das Einzige was ihm jetzt noch helfen kann, ist ein Bad in klarer Kloßbrühe.